Workshoptage (22.2-24.2)

Workshoptage

Zeit: 22.02-24.02.2019

Ort: Schule für Erwachsenenbildung (SFE), Gneisenaustr. 2a (U-Mehringdamm)

Die Besetzungen des Jahres 2018 haben es geschafft, einer breiteren Öffentlichkeit die Notwendigkeit einer linksradikalen Praxis als Antwort auf Verdrängung zu vermitteln. Allerdings sind wir noch weit von einer Bewegung entfernt, die sich massenhaft Räume aneignet und dadurch Eigentum generell infrage stellt. Und da auch ein vermeintlich linker Senat die derzeitigen Zustände verursacht und aufrechterhält, kann diese Bewegung nur eine von unten sein. Die Workshoptage sollen Raum bieten, die vergangenen Besetzungen kritisch zu analysieren und diese Praxis gemeinsam weiter zu entwickeln. Außerdem wollen wir bereits gemachte Erfahrungen und praktische Fähigkeiten teilen und Möglichkeiten zur Vernetzung bieten. Ein Ziel dieser Workshoptage ist, dass mehr Menschen sich organisieren und besetzen. Eine solidarische Stadt, die wir selbstbestimmt gestalten, können wir nur gemeinsam erkämpfen.

Barrierearmer Zugang: Die Räumlichkeiten sind über einen Fahrstuhl erreichbar, welcher nur mit einem Schlüssel zu benutzen ist. Meldet euch am besten im Vorraus bei uns unter besetzen@riseup.net oder achtet während der Workshoptage auf die Beschliderung am Eingang zum Fahrstuhl (im Durchgang zum Hinterhof).


Ablaufplan

Hinweis zu Workshops Teil I, II & III: In jeder der 3 Workshopphasen habt ihr die Möglichkeit, alle Workshops zu besuchen. Diese werden gleichzeitig angeboten und sind je 30 Minuten lang. Danach könnt ihr weiter zum nächsten. Ihr könnt euch innerhalb der Phase die Reihenfolge beliebig aussuchen und auch jederzeit eine Pause machen.

Freitag 22.02

18:00 Uhr – Vortrag & Diskussion: Die neoliberale Stadtentwicklung und besetzen als Widerstandsform

Samstag 23.02

10:00 Uhr – Begrüßung: Kurze Erläuterung, was euch den Tag über erwartet

10:10 Uhr – Film & Diskussion: Historischer Rückblick auf die Praxis des besetzens und die Besetzer*innenbewegung

11:45 Uhr – Pause

12:00 Uhr – Reflexion und Kritik: #besetzen

Nach einem kurzen Rückblick auf die Aktionen von #besetzen im Jahr 2018, wollen wir diese gemeinsam reflektieren. Hier soll insbesondere ein Raum geschaffen werden, um Kritik an der bisherigen Praxis zu äußern, damit wir zusammen daraus lernen können

14:00 Uhr – Pause & gemeinsames Mittagessen

15:00 Uhr – Workshops Teil I

A.) Hier lernt ihr, wie ihr ein geeignetes Haus finden könnt und was sich alles im vor hinein dazu recherchieren lässt.

B.) Bevor ihr in ein Haus reingeht, solltet ihr es euch vorher ein paar Mal angeschaut haben. Worauf es sich dabei zu achten lohnt, lernt ihr in diesem Workshop

C.) Bei der Planung einer Besetzungen gibt es einiges an sensiblen Informationen. Eine kleine Einführung in den sicheren Umgang mit Daten gibt es in diesem Workshop.

D.) Viele Besetzungen werden bewusst nicht öffentlich gemacht, da dann sehr schnell die Cops vor der Tür stehen. In diesem Workshop geht es um die Besonderheiten bei stillen Besetzungen.

E.) Eine Besetzung lebt nicht nur von den Menschen im Haus, sondern auch von denen davor. Wie eine solidarische Unterstützung von draußen organisiert werden kann, ist Thema dieses Workshops

F.) Aus verschiedenen Gründen kann es bei einer Besetzung sinnvoll sein, aktiv Pressearbeit zu machen. Mit diesem Workshop soll eine kleine Einführung in das Thema gegeben werden.

19:00 Uhr – open space

Wer nicht schon lange nach Hause oder zur Party will, kann gerne noch ein wenig bleiben. Wir wollen den Raum am Ende dazu öffnen, dass Menschen sich noch etwas länger austauschen und kennenlernen können.

Sonntag 24.02

11:30 – Begrüßung: Kurze Erläuterung, was euch den Tag über erwartet

11:45 – Workshops Teil II

A.) Oft versuchen Cops direkt in ein frisch besetztes Haus einzudringen. Wie ihr sie zumindest zeitweise daran hindern könnt, ohne Gewalt dafür anwenden zu müssen, wird in diesem Workshop diskutiert.

B.) Um ein Haus zu besetzen, müsst ihr erstmal reinkommen. Wie das gehen könnte, lernt ihr in diesem Workshop

C.) Wie bei vielen Aktionen, kann es auch beim besetzen sinnvoll sein, sogenannte scouts zu haben. Das sind Menschen, die an dafür geeigneten Orte stehen und durch die die Menschen im Haus gewarnt werden können (z.B. wenn die cops kommen). Wie sich das umsetzen lässt und was dabei beachtet werden sollte, könnt ihr in diesem Workshop lernen.

D.) Bei den meisten Besetzungen tauchen früher oder später die Cops auf. Daher ist es oft sinnvoll, wenn sich Menschen darauf vorbereiten, die Kontaktpersonen zu sein. In diesem Workshop wird auf die Aufgaben als Kontaktperson für cops (damit auch meist Versammlungsanmelder*in).

E.) Wer gemeinsam eine Besetzung vorbereitet, sollte sich gegenseitig vertrauen. Wie ihr als Kollektiv aktiv und bewusst Vertrauen aufbauen könnt und dadurch die Sicherheit erhöht werden kann, dass keine*r unter den eigenen Leuten doch für die Sicherheitsbehörden arbeitet, ist Thema dieses Workshops

F.) Besetzungen werden meist strafrechtlich verfolgt. Eine kleine Einführung in die rechtliche Lage zu Hausbesetzungen bietet dieser Workshop

G.) In diesem Workshop werden einige Erfahrungen damit geteilt, was so alles am Tag der Besetzungen selber passiert bzw. passieren muss.

14:30 Uhr – Pause & gemeinsames Mittagessen

15:30 Uhr – Workshops Teil II (Fortsetzung)

Nach dem Mittagessen geht es weiter mit den Workshops. Ihr könnt weiterhin beliebig auswählen, welche ihr (noch) machen wollt. Es werden die gleichen Workshops angeboten, wie vor dem Mittagessen.

17:15 Uhr – open space

Auch am Sonntag wollen wir etwas Raum am Ende geben, noch ein wenig zu bleiben, sich kennen zu lernen und zu Vernetzen.