Hausprojektgruppe G17A – Besetzer*innengruppe der Großbeerenstr.17A

Wir haben am 08. September 2018 den langjährig leerstehenden Wohnraum in der Großbeerenstr.17A besetzt.

Besetzung ist eine von vielen Aktionsformen, wie ─ Hausversammlungen, Stadtteilpalaver,  Blockaden von Zwangsräumungen, Demonstrationen ─ die sich hier und weltweit gegen die Verwertung menschlicher Grundbedürfnisse richten.

Immer mehr Menschen organisieren sich dagegen. Sie haben andere Vorstellungen davon, wie sie leben möchten, jenseits der kapitalistischen Normalität.
Wir haben den leerstehenden Wohnraum besetzt, weil wir das Haus dem Spekulationsmarkt entziehen und gemeinschaftliches, selbstbestimmtes Wohnen, solidarischen Wohnraum und unkommerzielle, nachbarschaftliche Räume verwirklichen wollen.

Aber wir stellen mit der Besetzung auch die Eigentumsfrage.
Denn dieses Eigentum kauft, verkauft, spekuliert, entmietet, verdrängt und erzielt enorme Gewinne mit dem Grundbedürfnis Wohnen.

Wohnen darf keine Ware sein – beenden wir Verdrängung und Spekulation überall!

Uns geht es nicht nur um die Großbeeren 17A.Die Geschichte dieses Hauses ist nur eine Geschichte unter vielen.
Überall ─ nicht nur in unmittelbarer Nachbar*, innenschaft, im Stadtteil ist der Ausverkauf der Stadt angekommen.
Die Beispiele der enormen Abzocke bei Neuvermietungen durch AKELIUS in der Obentrautstraße, jüngste Verkäufe vieler Häuser in der Großbeerenstraße, das große Spekulationsobjekt im Riehmers Hofgarten, der das ehemalige Postscheckamt, die vielen Luxusneubauten überall in der Stadt, können Bände füllen.

Und der Ausverkauf der Stadt wütet in der ganzen Stadt.
Spekulation, Verwertung, Verdrängung, Zwangsräumung, Wohnungslosigkeit ist überall sichtbar.
Nachbar*innen, Menschen in prekären Verhältnissen, Kleingewerbe, all diejenigen, die nicht in der kapitalistischen Normalität mithalten können und wollen, sollen weg.
Weg aus dieser trost- und gesichtslosen Normalität, weg aus dieser Stadt der Reichen.
Unsere Besetzung ist auch eine solidarische Erklärung an die Menschen, die diesen  Gentrifizierungsprozessen ausgesetzt sind und sich dagegen organisieren.

Gemeinsam vernetzen, miteinander reden, handeln!

Nicht nur unsere Nachbarin und der Späti nebenan werden verdrängt.
Nein, ins politische Kalkül des Ausverkaufs passt auch die Entmietung linker, unkommerzieller, solidarischer Räume.
Die Friedel54 hat das zu spüren bekommen, das Drugstore ist rausgeschmissen worden.
Die Potse, das Syndikat, die Liebig 34 sind akut von Räumung bedroht. Die Meuterei soll demnächst gehen und die Rigaer 94 bleibt auf der polizeilichen Räumungsagenda.

Schluss mit der Entmietung und Verdrängung der vielen unkommerziellen linken Projekte!
Leerstand beseitigen!
Alle Lager, Sammelunterkünfte und Ankerzentren abschaffen!
Für eine solidarische Stadt und eine solidarische Welt ohne einen Millimeter Kapitalismus!